Die langfristigen Auswirkungen der Krise werden sich erst zeigen

Der rasante Einbruch der Weltwirtschaft ist überall zu spüren. Die Ausbreitung des Coronavirus und die dagegen eingeleiteten Maßnahmen haben die Volkswirtschaften in fast allen Industrieländern und auch vielen Schwellenländern stark beeinträchtigt. Zunehmend gibt es Ansätze, wieder schrittweise zu einem normaleren Wirtschaftsleben zurückzukehren.

Regierungen und Notenbanken haben historisch beispiellose Hilfspakete geschnürt, um die schlimmsten Folgen abzufedern und bleibende volkswirtschaftliche Schäden zu minimieren. Ein Teil dieser Maßnahmen wird über die unmittelbare Krise hinaus stark stimulierend wirken. Zumal man die Geldpolitik auf absehbare Zeit sowieso nicht mehr „normalisieren“ wird bzw. kann. Letzteres ist zumindest in den kommenden 12 bis 24 Monaten vermutlich auch kaum ein Thema, denn die Inflationsraten dürften sich im Zuge der globalen Krise deutlich abschwächen.

Auswirkungen auf die Aktienmärkte
Nach einem Rekord-Aktieneinbruch im Februar/März erholten sich die Kurse im April sehr kräftig. In den USA etwa gab es den stärksten monatlichen Kurszuwachs seit über 40 Jahren. Zugleich zeigt sich bei Regionen, Branchen und Einzelunternehmen ein sehr heterogenes Bild. Einige der großen internationalen Technologieaktien stiegen auf neue Allzeithochs, während die Aktienkurse vieler kleinerer und konjunkturabhängiger Unternehmen weit unter den Werten vom Jahresbeginn liegen.

Sehr unterschiedliche weltwirtschaftliche Auswirkungen denkbar
Je nachdem, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und wie lange die Gegenmaßnahmen zu ihrer Eindämmung anhalten, sind sehr unterschiedliche weltwirtschaftliche Szenarien für die kommenden 12 bis 24 Monate denkbar. Diese werden sich auf einzelne Branchen und Unternehmen sehr ungleich auswirken. Die Finanzmärkte versuchen, das alles irgendwie einzupreisen, was derzeit aber kaum möglich ist. Entsprechend kräftig schwanken die Kurse, je nach Nachrichtenlage und je nachdem, welches Szenario gerade favorisiert wird. Sie widerspiegeln daher auch nur eingeschränkt die realwirtschaftlichen Gegebenheiten. Gewaltige Stimuli von Notenbanken und Regierungen sind vorerst die stärkste Stütze für die Aktienmärkte. Für einen nachhaltigen Kursaufschwung dürfte es erforderlich sein, dass sich deutlich mehr Klarheit hinsichtlich Weltwirtschaft und Unternehmensgewinnen einstellt.

Wertzuwächse auch bei Anleihen
Nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch die allermeisten Anleihemärkte sahen im April deutliche Wertzuwächse. Vor allem die Kurse in den riskanteren Segmenten (Unternehmensanleihen, Schwellenländeranleihen) zogen kräftig an und holten damit einen Teil der vorangegangenen Verluste wieder auf. Euro-Staatsanleihen waren weniger gefragt und legten nur leicht zu. Italienische Staatsanleihen verloren sogar leicht an Wert.

Mit den unkonventionellen Maßnahmen der großen Notenbanken hat sich die Liquidität auf den Märkten für Unternehmensanleihen wieder deutlich verbessert und zahlreiche Neuemissionen wurden platziert. Gute Selektion und ein Fokus auf Qualität bleiben wichtig, sowohl in den entwickelten Ländern als auch bei Schwellenländer-Anleihen. Die langfristigen und bleibenden Auswirkungen der aktuellen weltwirtschaftlichen Krise werden sich erst nach und nach zeigen. Und sie könnten sowohl etliche Unternehmen als auch einige Staaten finanziell überfordern.

Die Berater im PRIVATE BANKING Schärding stehen Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung!

Dies ist der Inhalt einer Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien. Stand/Erstelldatum: Mai 2020
Die nachfolgenden Einschätzungen und Positionierungen stellen eine Momentaufnahme dar und können sich jederzeit und ohne Ankündigung ändern. Ein Investmentfonds ist kein Sparbuch und unterliegt nicht der Einlagensicherung. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. 
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